Spielerisch die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts meistern

Die Kinder von heute werden im Erwachsenenalter vor Herausforderungen stehen, von denen wir jetzt noch nicht einmal wissen, dass es sie geben wird. In einer sich kontinuierlich wandelnden Gesellschaft sind daher immer mehr Schlüsselkompetenzen gefragt. Sie helfen dabei, sich neuen Anforderungen anzupassen. Diese Fähigkeiten werden auch als „21st Century Skills“ bezeichnet. Dahinter verbergen sich unter anderem Kreativität, Lösungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Empathie. Der Grundstein für diese Fähigkeiten wird bereits im Kindesalter gelegt.[1] Laut Psychologe Scott Barry Kaufman ist kindliches Spielen ein entscheidender Faktor für die Ausbildung dieser Schlüsselkompetenzen. Hier leisten auch Konstruktionsspielzeuge einen Beitrag. Sie verbinden Objekt- und Fantasiespiel und fördern so spielerisch und mit jeder Menge Spaß die Entwicklung der „21st Century Skills“.

Spielen als Grundlage für die Schlüsselkompetenzen der Zukunft
Die Ausbildung der „21st Century Skills“ im frühen Kindesalter lässt sich spielerisch unterstützen. Denn gerade die Lieblingsbeschäftigung der Kleinen – das Spielen – bietet zahlreiche Möglichkeiten, diese Fähigkeiten zu entfalten. Das betont auch der Psychologe Scott Barry Kaufman, wissenschaftlicher Direktor des „Imagination Institute“ an der Universität von Pennsylvania: „Spielen macht Spaß und ist die einfachste, natürlichste und schönste Weise, unbewusst und ganz nebenbei zu lernen. Es ist die kindliche Art, die Welt auf fantasievolle Weise zu erkunden und im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.“ Daher sei es wichtig, Kindern reichlich Raum zum Spielen zu geben, so der Experte weiter. Doch obwohl Spielen wichtig ist, geht die Zeit, die Kinder damit verbringen, mehr und mehr zurück. Kinder spielen heute etwa acht Stunden weniger pro Woche als noch vor zwei Jahrzehnten.[2] Im Spiel, sagt Kaufman, erlernen Kinder viele Grundlagen, die es ihnen leichter machen, sich auf immer neue Situationen einzustellen. „Dabei ist sowohl die Beschäftigung mit Objekten, als auch das Eintauchen in Fantasiewelten von Bedeutung“, hebt der Psychologe hervor.

Objekt- und Fantasiespiel: mit viel Spaß lernen
Das Spielen mit Bausteinen & Co. hilft Kindern bei der Entwicklung von Lösungsstrategien, bildet Kommunikationsfähigkeit aus und stärkt ihre Empathie. Außerdem erfordert es nicht nur Kreativität, sondern regt sie auch an. Bunte Bausteine beispielsweise wecken die Neugier, fördern die Vorstellungskraft und ermöglichen es, neue, überraschende und einzigartige Werke zu schaffen. Das Bauen und Spielen mit Bausteinen bildet neben der Kreativität auch Lösungskompetenzen aus. So stapeln kleine Kinder unermüdlich Steine aufeinander und finden durch „Versuch und Irrtum“ heraus, wie sie bauen müssen, damit ihre Konstruktion nicht umfällt. Forschungen des amerikanischen Wissenschaftlers Fergus Peter Hughes unterstreichen die von Kaufman formulierte Bedeutung von fantasievollem Spiel. Sie zeigen, dass das Schaffen imaginativer Welten, und ganz konkret kindliche Rollenspiele, ein wichtiges Training für soziale Fähigkeiten wie Empathie, Kommunikation und Lösungskompetenz ist.[3] Egal ob als Feuerwehrmann, Elternteil oder Superheld – im Spiel schlüpfen Kinder in die Rollen verschiedener Charaktere. Der damit einhergehende Perspektivenwechsel stärkt ihre Empathie. In Interaktion mit Eltern, Geschwistern und Freunden lernen sie zudem, wie sie ihre Ziele erreichen können, und erleben, was Diplomatie, Kompromisse und soziale Kompetenz bedeuten. Auch über das Kleinkindalter unterstützt das Spielen mit altersgerechtem Konstruktionsspielzeug die Ausbildung relevanter Kompetenzen. Kinder jeden Alters können individuelle Werke schaffen, ins Rollenspiel eintauchen und so ihre Fähigkeiten für die Herausforderungen der Zukunft spielend stärken.

[1]Partnership for 21st Century Skills, 2008; Hirsch-Pasek & Golinkoff, 2003
[2]Elkind, 2008, zitiert nach Dr. Rachel E. White for Minnesota Children’s Museum, „The Power of Play“, 2012, Seite 5
[3]Hughes, F. P.: Children, play, and development, 1999

 

 

 

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